Lehrlingsmangel

80 % sagen JA zu EU-Azubis

Rundum positive Rückmeldungen aktiver Agenturen aus ganz Deutschland, die bestätigen: „Ja, die Mehrzahl der Betriebe will dabei sein“.

Welch ein furioser Einstand: nach fast zwei Jahren akribischer Entwicklungsarbeit ist das Projekt „Azubis aus Europa“ Anfang Oktober an den Start gegangen. Nach nur vier Wochen kommen jetzt die Rückmeldungen von Vermittlungsagenturen aus ganz Deutschland herein, die bereits mit ihren Kunden gesprochen haben.

Die überwältigende Mehrzahl der Betriebe bestätigt: Ja, wir suchen Azubis und wir sind auch bereit, junge Leute aus Europa zu holen und selbstverständlich übernehmen wir die Kosten für die Rekrutierung.

Klar ist jedoch auch, dass die Liste der Fragen, die die Ausbildungsbetriebe stellen, lang ist. So wird fast in allen Fällen das Sprachproblem erwähnt und es zeigt sich, dass unsere Vorarbeiten dazu richtig absolut waren: wer zum Bewerbungsgespräch nach Deutschland kommt, muss zumindest über einfache Deutschkenntnisse verfügen. Wer das nachweisen kann, muss in seinem Heimatland einen Kurs belegen und kann sich danach noch einmal bei den kooperierenden EU-Agenturen bewerben.

Aber auch die Frage der Integration und den kulturellen Besonderheiten ist immer wieder angesprochen worden. Ja, das vorbereitende Bildungsprogramm muss unbedingt kulturelle, soziale aber auch rechtliche Grundlagen vermitteln, wie sie in Deutschland vonnöten sind.

Positiv wird vermerkt, dass die Bewerber grundsätzlich einen sehr guten Schulabschluss – möglichst vergleichbar zum deutschen Abitur – haben sollen. Das haben viele deutsche Betriebe schon seit Jahren nicht mehr erlebt und freuen sich auf gebildete, junge Leute.

Einige Betriebe äußerten Befürchtungen hinsichtlich der Ernsthaftigkeit junger Leute aus Europa: „Nehmen die so eine Ausbildung in Deutschland überhaupt Ernst?“. Selbstverständlich kann niemand in die Köpfe der jungen Leute hineinschauen. Wer allerdings über 1.000 oder mehr Kilometer seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlagert, ohne dass Familie oder Freunde in der Nähe sind, – dem darf man getrost eine Ernsthaftigkeit unterstellen, die ganz sicher auch wohl durchdacht war.

Bereits im Januar 2013 sollen die ersten Casting-Days in Deutschland stattfinden, – Agenturen, die dieses Geschäft mitnehmen möchten, sollten die ruhiger werdende Zeit im November und Dezember für ein erfolgreiches „Jahresendgeschäft“ nutzen und entsprechende Bedarfsmeldungen aus ihren Ausbildungsbetrieben hereinholen.

Ausführliche Informationen rund um das Thema EU-Azubis hier